Die beiden vierten Klassen und ihre Lehrerinnen haben sich auf die Spuren der Innschifffahrt begeben. Gestartet wurde der Ausflug mit dem alten Schiffleutruf „Nahui, in Gott´s Nam!“ Unter fachkundiger Anleitung von Herrn Michael Konrad und Herrn Siegfried Loferer wurden wir zunächst durch das Innschifffahrtsmuseum am Neubeurer Marktplatz geführt. Dort bewunderten wir verschiedene Nachbauten, wie beispielsweise die eines Schiffszuges oder einer Schopperstätte.
Danach ging es in die Neubeurer Kirche, wo Herr Konrad uns auf viele Spuren der Innschifffahrt aufmerksam machte. So bestaunten wir zum Beispiel die reich verzierten Prozessionsstangen der Schiffleutbruderschaft oder ein Gemälde, auf dem Jesus‘ Taufe statt im Jordan im Inn dargestellt ist.
Anschließend wanderten wir durch das Münchner Tor bergab Richtung Altenmarkt. Dort führte uns Herr Konrad durch die ehemalige Werkstatt seines Großvaters, des letzten Neubeurer Schiffsbaumeisters, Herrn Michael Schmidl. Im Hinterhof wartete bereits Herr Max Tiefenmoser, der uns über die Arbeitsweise der „Schopper“ berichtete. Jedes Kind durfte dann selbst Hand anlegen und ein bisschen Moos in die Bootsritzen „schoppen“.
Highlight am Ende des Tages war allerdings das älteste Relikt der Schiffleutbruderschaft Neubeuern: ein fast 400 Jahre altes, frisch restauriertes Buch, in das damals die verstorbenen Mitglieder der Schiffleutbruderschaft eingetragen wurden. Dieses historisch sehr wertvolle Schriftstück wurde vorher erst ein einziges Mal der Öffentlichkeit präsentiert und wird seither in einem Tresor außerhalb Neubeuerns aufbewahrt.
Unser Dank gilt vor allem Herrn Konrad, wie auch Herrn Loferer und Herrn Tiefenmoser, die sich einen ganzen Vormittag Zeit für uns genommen haben.
K. Königbauer