HOHENAU-Schule

Verabschiedung von Rektor Günther Kessler

Rektor Günther Kessler in den Ruhestand verabschiedet

Die unendlichen Ferien haben begonnen!

 

Zu Beginn des Schuljahres 2010/2011 hielt Rektor Günther Kessler seine erste Lehrerkonferenz ab, zum Ende 2019 seine letzte. Während seiner neun-jährigen Schulleiterzeit in der Hohenau-Schule Neubeuern pflegte er die Kultur der offenen Tür für seine Lehrerkollegen ebenso wie für die rund 262 Grund- und Mittelschüler. Aus Dankbarkeit für sein stets offenes Ohr und seine Hilfsbereitschaft bescherten ihm die Schüler mit Liedern, Tänzen, Raps, Gedichten und Theater einen imposanten letzten Schultag. Dabei inspirierte die Schüler der 15 Klassen durchwegs das Maßband, das jetzt aufgebraucht ist (Gedicht der 6a) und die Zeit bis hin zum Treff im Altersheim (Sketch der Klasse 7a). „Es ist vorbei, mach kein Gschrei“, so der gute Rat im Abschieds-Rap der 3. Klassen, der nicht fehlen durfte. Zwischendrin noch ein paar Zukunftsprognosen der 1b und 4b in ihrem weissagenden Stück „Ihr werdet euch noch wundern, wenn ich erst Rentner bin“. So stimmte der Babysitter-Blues auf die Addition der Enkelkinderzahl ein und seine damit begründete Reiselust nach Schweden – am besten mit Kessler-Reiseleitung für verwirrt Reisende. Eine gute Alternative, denn 5 olympische Ringe mit der Diagnose „Augen gut, Hüfte gut, Füße repariert“ wird er wohl nicht mehr erreichen, aber zum Langlaufen reicht‘s noch“. Das Orakel prophezeite rosige Zeiten für Ehepaar Kessler mit vielen Wohnmobilreisen, betont durch das Lied „Mit 64 Jahren fängt das Leben erst an“. 

Schulamtsdirektor Edgar Müller ergänzte die wohlwollenden Darbietungen mit den Worten „Ich habe dich eingeführt und führe dich jetzt wieder aus. Als Konrektor ab 2003 in Kiefersfelden wagtest du 2010 den Sprung als Rektor nach Neubeuern. Das Kollegium und ich schätzten deine ruhige, besonnene, tolerante, innovative und gewissenhafte Wesensart mit der du die Schule führtest. Du hast viele junge Menschen geprägt und wertvolle Leitplanken gesetzt. Deine Konsequenz und Intuition, jedes Kind zu sehen, wie es ist, sich entwickelt und dessen Motivation zu fördern, gehörten zu deinem persönlichen Leitbild. Ich danke Dir für Deinen Einsatz und Fleiß und wünsche dir für den Ruhestand eine stimmige Struktur zu finden, damit es in der neuen Lebensphase nie langweilig wird“. 

Charakteristische Spuren hinterließ Günther Kessler während seiner Schulzeit in der Hohenau-Schule Neubeuern. Er öffnete die Schule nach außen mit einer eigenen Homepage, integrierte Tablets in den Unterricht, vollzog das Namensgebungsfest der Hohenau-Schule, erklärte die Schule zum Musikkompetenzzentrum, inkludierte Sportveranstaltungen und Projekttage in den Schulalltag, fördert Kreativität und Handwerk im Klassenverbund, u.v.m. Die innovative Handschrift von Rektor Günther Kessler ist auch überall auf dem Schulgelände zu sehen. Die Pausenhöfe erfuhren ein neues Erscheinungsbild durch Malerei, Boulderwand und Spielgeräten.

Konrektor Markus Huber stellte Manuela Biersack aus Brannenburg als Nachfolgerin vor und blickte zurück auf 22 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit mit Günther Kessler, in der er als Betreuungslehrer seinen Werdegang begleitete und an dessen Seite er zum Konrektor ernannt wurde. 

Markus Beham, Rektor der Michael-Ende-Schule in Raubling dankte für die schöne Zeit, die sie miteinander bei vielerlei gemeinsamen Schulprojekten verbringen durften. 2. Bürgermeister und derzeitiger Schulverbandsleiter aus Neubeuern betonte die fruchtbare Zusammenarbeit mit Rektor Günther Kessler und wünschte eine schöne und entspannte Zeit im Ruhestand. 

„Einen guten Start in die großen Ferien, die nie niemals enden werden und sportlich zum Mountainbiken und Badmintonspielen genutzt werden können“, übermittelte Bürgermeister Markus Huber vom Samerberg.

Günther Kessler bedankte sich für die schönen Worte, die ein Resümee seines Rektordaseins und seiner überschlagenen 27.000 Unterrichtsstunden in 40 Jahren Mathematik und Geschichte widergeben. „Für mich bedeutet diese Bilanz, 27.000 mal in eine Klasse zu gehen, um den Unterrichtsstoff interessant zu vermitteln. Dazu  kommt die Aufgabe, die Lebenseinstellung und Wertebildung positiv zu formen. Heute blicke ich zufrieden auf die letzten 40 Schuljahre zurück“, betont Günther Kessler und kommt darauf zu sprechen, was ihm mit Sicherheit in Zukunft fehlen wird. „Die Fröhlichkeit und das Lachen der Schüler, die Begeisterung bei der Organisation von Schulveranstaltungen, wie Schul- und Sportfeste. Auch die stets offene Tür zu meinem Büro werde ich vermissen“.  (…)                                                                           Text/Fotos: Petra Reischl-Zehentbauer